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11.04.2023 | 04:44

DAX in der Oster-Rally! Plug Power, First Hydrogen, Nel, ThyssenKrupp – Wasserstoff selektiv kaufen

  • Wasserstoff
  • Energiewende
  • Mobilität
Bildquelle: pixabay.com

Die 3 Ks machen derzeit die Runde. Krieg, Krise und Klimawandel. Den Krieg können wir nicht beeinflussen, sind es doch scheinbar viele Interessengruppen, die die geopolitische Unsicherheit für sich nutzen können. Die mögliche Krise nahm mit der Credit Suisse zum ersten Mal seit 2008 wieder Gestalt an, sie scheint aber vorerst abgewehrt zu sein. Dann wäre da noch der Klimawandel, den wir doch ab und an zu spüren bekommen. Nicht erst durch die Aktionen der Letzten Generation sind viele Maßnahmen ins Laufen gekommen und täglich werden es mehr. In der Diskussion zur nachhaltigen Energie-Erzeugung ist man bei Wasserstoff ganz zuversichtlich, dass der industrielle Durchbruch bald ansteht. Welche Werte sollten für Investoren im Blickfeld bleiben?

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: First Hydrogen Corp. | CA32057N1042 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020 , THYSSENKRUPP AG O.N. | DE0007500001

Inhaltsverzeichnis:


    Nel ASA – Wieder im Abwärtsstrudel

    Seit dem Ende des letzten Hypes rund um Wasserstoffaktien Anfang 2021 wurde es wieder ruhiger um Nel ASA, Plug Power & Co. Die einst sprudelnden Umsatzerwartungen haben sich merklich abgekühlt, Analysten passten jüngst ihre Wachstumsprognosen für den Sektor stark nach unten an.

    Unter die Räder geriet zuletzt auch wieder die Aktie von Nel ASA. Seit Anfang Februar befinden sich die Papiere auf Talfahrt. Dabei trieb Nel seine Wasserstoffprojekte im Auftaktquartal stark voran und zog einen Großauftrag nach dem anderen an Land. Etwas holprig verlief die Anfang März durchgeführte Kapitalerhöhung über insgesamt 108 Millionen neue Aktien zu einem Kurs von 14,90 NOK. Die Mittel auf der KE sollen der weiteren Expansion dienen, um vor allem in Europa und den USA neue Produktionskapazitäten zu schaffen.

    Das Großprojekt mit der deutschen HH2E über 120 Megawatt Elektrolyseur-Ausrüstung ist endlich unter Dach und Fach. HH2E plant den Aufbau von skalierbaren Wasserstoff-Projekten quer durch Deutschland. Für einigen Optimismus sorgten auch die jüngsten Maßnahmen der EU. Im Herbst 2023 soll ein Pilotprogramm zur angekündigten Wasserstoff-Bank der EU starten. Produzenten wie Nel erhalten sollen dann über einen Zeitraum von 10 Jahren eine feste Prämie je produziertem Kilogramm Wasserstoff. Trotz aller positiver operativer Erfolge scheint die Börse nach dem Motto „Buy the Rumour, Sell the Fact“ zu handeln. Quartalszahlen gibt es am 27. April rund eine Woche nach der Hauptversammlung. Mit 1,19 EUR ist Nel wieder nahe an seine langfristige Unterstützungszone zwischen 1,10-1,20 EUR abgerutscht. Die Aktie ist alles andere als günstig, Trader bei Nel aber seit einiger Zeit die Handelsspanne von 1,05 bis 1,75 EUR im Blick!

    First Hydrogen – Die zweite Generation emissionsfreier Fahrzeuge ist da

    Wer den Umstieg auf grünen Wasserstoff schon lange auf dem Radar hat, ist der kanadische Anbieter von emissionsfreien Logistik-Lösungen First Hydrogen. Das Unternehmen hat sich mit seinem „Hydrogen-as-a-Service“-Modell klar positioniert und will zukünftig die komplette Wertschöpfungskette mit dem Bau von emissionsfreien Fahrzeugen sowie der Produktion und den Vertrieb von grünem Wasserstoff abdecken. Aktuell hat das Unternehmen nun das Konzept für sein revolutionäres Null-Emissions-Fahrzeug der nächsten Generation vorgestellt. Das leichte Nutzfahrzeug (LCV) wurde in Zusammenarbeit mit dem globalen Mobilitätsexperten EDAG Group entwickelt. Geplant sind Modelle mit wasserstoffbetriebenem Brennstoffzellen-Elektroantrieb (FCEV) und batterieelektrischem Antriebsstrang. Die Konzepte der Generation II befinden sich schon in der Entwicklung, während First Hydrogen die Fahrzeuge der ersten Generation noch zusammen mit den Mitgliedern des britischen Aggregated Hydrogen Freight Consortium (AHFC) auf der Straße erprobt.

    Der Beweis für die Realisierbarkeit von Wasserstoff als Kraftstoff im Nutzfahrzeugbereich sollte bereits erbracht sein. Den kommerziellen Anfang macht der Fahrzeugmanagement-Anbieter Rivus, der es potenziellen Interessenten ermöglicht, die Vorteile von Wasserstoffantrieben zu erleben. Die Fahrzeuge werden in einer Reihe von Branchen getestet, darunter Paketzustellung, Lebensmittellieferungen, Versorgungsunternehmen, Gesundheitswesen und Pannenhilfe, wodurch First Hydrogen die Möglichkeit erhält, die Fahrzeuge in einer Vielzahl von realen Betriebsumgebungen zu testen.

    Der weltweite Markt für leichte Nutzfahrzeuge wird bis 2030 voraussichtlich ein Volumen von 752 Mrd. USD erreichen, mit dem Näherrücken der Zieltermine für die Emissionsfreiheit in der EU wird sich das Wachstum bei emissionsfreien Fahrzeugen voraussichtlich weiter beschleunigen. Bei einem Kurs von 3,56 CAD ist First Hydrogen nur mit 166 Mio. EUR bewertet. Die innovative Triebkraft aus der EU macht aus viel Phantasie schon bald politische Realität.

    Zu den neuesten Entwicklungen wird der CEO der Energiesparte Robert Campbell auf dem kommenden Internationalen Investment Forum am 10. Mai 2023 Rede und Antwort stehen. Die Teilnahme am Online-Event ist kostenlos. Hier geht´s zur Anmeldung.

    Die Aktie von First Hydrogen konnte seine Wasserstoff-Peergroup in den letzten 12 Monaten deutlich outperformen. Mit der aktuellen Pipeline sollte die Rally weitergehen. Quelle: Refinitiv Eikon vom 07.04.2023

    Plug Power – Der Überflieger gerät unter die Räder

    Einst gefeierter Überflieger unter den Wasserstoffwerten, so ist die Plug Power-Aktie mittlerweile einer der großen Verlierer. Es verwundert schon etwas, denn nun sind die Umsatzsprünge real und das Geschäft floriert. Schaut man auf die operative Performance, so kann Plug Power durchaus einige große Erfolge vermelden. Zu nennen ist der Produktionsstart des Joint-Ventures mit Renault. Oder der Milliarden-Vertrag mit Amazon, der reibungslose Produktionsstart der Gigafactory in Richmond, das Anlaufen des Acciona-Joint-Ventures in Spanien sowie der Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur in den USA. Zuletzt realisierte man mit der deutschen Uniper einen 100 MW Auftrag mit weiteren Ausbauplänen auf 500 MW.

    Die Liste könnte fortgeführt werden, aber die Zahlen für 2022 verfehlten wieder einmal die Erwartungen und die Prognosen für die Folgejahre konnten offensichtlich weder versöhnen, noch überzeugen, denn das Branchen-Momentum zeigt nach unten. Damit ist auch die Zeit für die Investoren angebrochen, ihre üppigen Gewinne seit 2019 mitzunehmen, denn Erst-Aktionäre liegen immer noch über 250% im Plus. Wer allerdings spät auf den Zug aufgesprungen ist, hat in den letzten 12 Monaten ganze 66% an Verlust zu ertragen. Mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 4 auf den geschätzten Umsatz in 2023 ist der Wert aber immer noch teuer. Am 10. Mai gibt es Zahlen zum ersten Quartal, ein Investment drängt sich derzeit nicht auf.

    ThyssenKrupp – Der Börsengang von Nucera kommt

    Der Zeitplan steht. Für die Realisierung des geplanten Börsengangs von Nucera kommt es nach den Worten von CFO Klaus Keysberg einzig und allein auf das passende Börsenumfeld an, der Listing-Prozess ist bereits komplett vorbereitet. Das ist wichtig für ThyssenKrupp und für den Standort Deutschland, denn hier braucht es gewaltige Investitionen in Technologie und Forschung, die auch über die Kapitalmärkte finanziert werden müssen.

    Laut Reuters könnte es im Juni bereits so weit sein. Über die Bewertung von Nucera gibt es vielfältige Spekulationen, diese reichen von 2 bis 5 Mrd. EUR. Dabei bewerten Analysten es positiv, dass ThyssenKrupp auch nach dem Börsengang die Mehrheit behalten wird. Durch die Ausgabe von neuen Aktien wird mit Erlösen von bis zu 1,2 Mrd. EUR gerechnet. Die Analysten von Baader rechnen mit einer eher günstigen Ausgabe der Aktien, weil die Marktstimmung derzeit nicht für eine Meganachfrage gemünzt ist.

    Mit dem Ende der IPO-Diskussionen könnten sich ThyssenKrupp als auch die Tochter Nucera wieder mehr auf das operative Geschäft fokussieren. Positiv an der Börsenpremiere ist auf jeden Fall die mediale Beachtung und der neue Weg für künftige Refinanzierungen über Eigen- und Fremdkapital. Investoren in Deutschland erhalten auch erstmalig die Chance, in einen großen Wasserstoff-Player zu investieren. ThyssenKrupp stellt sich langfristig neu auf und ist derzeit nicht teuer.


    Die Wasserstoffbranche nimmt in 2023 neuen Anlauf. Die zuletzt bemängelten öffentlichen Budgets werden nun sukzessive in die Wirtschaft platziert. Schon bis 2025 sollten wir mit ersten industriellen Erfolgen in größerem Maßstab rechnen. Auch private Investoren können an der Börse investieren und auf den Zug aufspringen. Doch wie beschrieben, ist nicht jede Aktie günstig. Nel und Plug Power bleiben teuer, First Hydrogen und ThyssenKrupp sehen hingegen sehr vielversprechend aus.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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