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10.12.2021 | 06:03

BYD, dynaCERT, Nikola – Verkehr der Zukunft muss die Umwelt schonen

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Bildquelle: pixabay.com

Wir sind heutzutage so mobil wie noch nie. Die Schattenseite davon sind die Umweltbelastungen. Gut 20% der weltweiten CO2-Emissionen werden durch Verkehr verursacht. Allein auf E-Autos zu setzen, ist wohl zu kurz gedacht. Im Privatbereich ist das durchaus realistisch, aber beim Gütertransport funktioniert der Elektroansatz noch nicht oder nur unter großen Leistungseinbußen. In diesem Bereich könnte Wasserstoff in Zukunft eine tragende Rolle einnehmen, aber noch ist der Preis zu hoch und von einer Serienproduktion ist man dort noch ein großes Stück entfernt. Wir sehen uns heute die E-Mobilität und Wasserstoff an und werfen einen Blick auf eine Alternative, die der Transportbranche kurzfristig helfen könnte.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296 , DYNACERT INC. | CA26780A1084 , NIKOLA CORP. | US6541101050

Inhaltsverzeichnis:


    BYD – Kapitalerhöhungen sorgen für Druck auf die Aktie

    BYD ist ein Konzern, der neben Batterien, Photovoltaik und Mobiltelefonkomponenten auch Autos herstellt. Es werden zwar nach wie vor Verbrenner produziert, aber der Großteil der ausgelieferten Fahrzeuge sind Hybrid- oder Elektroautos. Zusätzlich laufen beim Unternehmen auch Elektrobusse vom Band, die eine Reichweite von etwa 400 km haben. Diese Strecke ist den firmeneigenen Blade-Batterien zu verdanken, die auf dem Markt als führend gelten. Es halten sich nicht grundlos Gerüchte, dass Tesla Akkus von BYD verbauen will.

    Im November konnte ein weiterer Großauftrag aus Spanien über 25 E-Busse vermeldet werden. Auch aus Portugal wurden schon in der ersten Jahreshälfte Busse geordert. Die Auslieferungszahlen für November konnten sich ebenfalls sehen lassen. Es wurden 91.829 Elektrofahrzeuge abgesetzt. Im Vorjahr waren es gerade einmal 26.790. Nicht nur dieser Monat zeigte ein starkes Wachstum, auf Jahressicht wurde der Absatz im Vergleich zum Vorjahr sogar mehr als verdreifacht. Bis einschließlich November wurden 509.838 Elektrofahrzeuge verkauft.

    Dieses enorme Wachstum benötigt Kapital und so wurden im November gleich zwei Kapitalerhöhungen vom Konzern durchgeführt. Insgesamt wurden so gut 3,2 Mrd. EUR an Kapital eingesammelt. Damit wurde der Anteil der Altaktionäre verwässert. Das könnte ein Grund dafür sein, warum die Aktie seit dem 23. November fällt. Auffällig ist, dass die Aktie den Freitagscrash am 3. Dezember erstaunlich gut überstanden hat. Andere chinesische Titel mussten da deutlich mehr Federn lassen. Die Aktie bleibt im Aufwärtstrend solange der Support bei 29,87 EUR nicht gebrochen wird.

    dynaCERT – nächster Schritt auf dem Weg zu CO2-Zertifikaten

    Die Alternative zu Elektromobilität und Wasserstoff heißt dynaCERT. Das kanadische Unternehmen hat die HydraGEN Technologie entwickelt, die es großen Dieselfahrzeugen ermöglicht, weniger Emissionen erzeugen. Darüber hinaus wird der Kraftstoffverbrauch reduziert und der Motor hat eine längere Lebensdauer aufgrund der optimierten Verbrennung. Diese Optimierung wird durch das Einspritzen von Wasser- und Sauerstoff erreicht, die von einer Elektrolyseeinheit produziert werden. Damit könnte man schnell einen Beitrag zur Senkung der Umweltbelastungen leisten, da die Technologie in vielen Fahrzeugen nachgerüstet werden kann.

    Gesteuert wird das System von der firmeneigenen HydraLytica Software, der in Zukunft eine wichtige Rolle zukommt. Das Unternehmen arbeitet zusammen mit Verra daran, dass Nutzer der HydraGEN Technologie CO2-Zertifikate erhalten. HydraLytica misst und analysiert den Verbrauch und kann so angeben, wieviel Kohlendioxid eingespart werden konnte. Die Unternehmen können damit andere CO2 Ausstöße kompensieren oder die Zertifikate verkaufen. Am 8. Dezember gab das Unternehmen ein Update zum Zertifizierungsprozess bekannt. Die Technologie wird nun von unabhängigen Auditoren dahingehend überprüft, ob die Standards des „Verified Carbon Program“ (VCS) eingehalten werden.

    Somit ist man einen Schritt weiter auf dem Weg zu CO2-Zertifikaten. Auch bei der Umrüstung von Fahrzeugen in der Bergbauindustrie gibt es Fortschritte, wie H2 Tek, ein Händler von dynaCERT, dem Unternehmen mitteilte. Die Technologie wird in sechs Ländern für sechs Monate getestet. Schon am 1. November gab es eine weitere gute Nachricht. Sofina Foods Inc. rüstet seine Fahrzeugflotte weiter mit der HydraGEN Technologie aus. Ursprünglich war das System in vier Fahrzeugen verbaut, nun sollen 16 weitere Einheiten umgerüstet werden. Die Aktie war nach Bekanntgabe dieser Nachricht von 0,225 Kanadischen Dollar (CAD) bis auf 0,44 CAD gestiegen. Aktuell notiert die Aktie bei 0,24 CAD. Gelingt die Aufnahme in das VCS Programm, hat die Aktie ein Vervielfachungspotential.

    Nikola – kommt der Turnaround?

    Die Nikola Corporation entwickelt und fertigt emissionsfreie batterie- und wasserstoffelektrische Fahrzeuge und ist dabei in zwei Geschäftsbereiche aufgeteilt. Der Geschäftsbereich Truck entwickelt und vermarktet batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) und wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge (FCEV). Im Geschäftsbereich Energie baut das Unternehmen ein Netz von Wasserstofftankstellen sowie Ladestationen für BEV-Kunden. Das Unternehmen war mit großen Versprechungen durch den ehemaligen CEO Trevor Milton an den Start gegangen, konnte die Erwartungen aber nicht ansatzweise erfüllen.

    Milton steht in New York vor Gericht, weil ihm die Täuschung von Investoren angelastet wird. Das Unternehmen will dieses Kapitel hinter sich lassen und muss wohl nur eine Strafe im niedrigen dreistelligen Millionenbereich zahlen. Man fokussiert sich auf die Auslieferung der ersten BEVs und hofft so das Vertrauen der Investoren zurück zu gewinnen. Nach Auslieferung wird es die ersten Umsätze geben und so hofft das Unternehmen die Zeit zu gewinnen, die FCEV-Fahrzeuge am Markt zu platzieren. Da gleichzeitig die Produktionskapazität ausgebaut werden soll, könnte die Kapitaldecke etwas dünn sein.

    Als Investor braucht man gute Nerven bei der Aktie. Im Hoch stand diese im Juni 2020 einmal bei 93,99 USD. Von dort aus ging es bis auf 9,02 USD nach unten. Seit dem 16. August dieses Jahres läuft die Aktie seitwärts zwischen 9,02 USD und 15,56 USD. Aktuell notiert die Aktie bei 10,13 USD. Gelingt dem Unternehmen der Turnaround sind höhere Kurse vorstellbar. Solange die Aktie auf Schlusskursbasis nicht unter 9,02 USD fällt ist ein Test der 15,56 USD möglich. Die Aktie ist aber eher für Zocker geeignet.


    Alle drei Unternehmen wollen einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. BYD ist hier aktuell der Vorreiter, weil gut 90% der abgesetzten Fahrzeuge über einen emissionsfreien elektrischen Antrieb verfügen. dynaCERT hat sich auf die großen Dieselfahrzeuge spezialisiert und bietet mit seiner Technologie eine Emissionsreduktion. Sollten die CO2-Zertifikate ausgestellt werden können winkt ein Kurssprung. Nikola muss jetzt beweisen, dass sie ihre Versprechen einhalten können. Der Ansatz ist gut, aber durch die Vorgeschichten ist die Aktie ein heißes Eisen.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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