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06.04.2023 | 05:30

Blackout in Deutschland! Siemens Energy, Myriad Uranium, Rheinmetall – Wir schalten die Reaktoren ab!

  • Uran
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Bildquelle: pixabay.com

Nur noch drei Wochen bis zum endgültigen Abschalten der letzten 3 Atom-Reaktoren der Bundesrepublik Deutschland. Wie schön, dass wir uns zur Deckung unseres Strombedarfs künftig an die Zulieferung aus Frankreich, Belgien und Tschechien verlassen können. Die Ampelkoalition in Berlin ist offenbar der Auffassung, dass man damit den deutschen Bürgern einen Dienst erweist. Falsch gedacht: Denn sowohl auf der Kostenseite des Energie-Einkaufs als auch auf der Sicherheitsschiene erweisen uns die gewählten Politiker einen erneuten Bärendienst. Denn im Endeffekt werden die Strompreise weiter steigen, die Umsetzung der E-Mobilität immer fraglicher und die Sicherheitslage an den Grenzen unserer Republik immer prekärer. Denn man sollte uns nicht weismachen, dass ein tschechischer Reaktor weniger Risiken in sich trägt als das AKW Isar 2 in Ohu. Wie kann der Aktien-Investor dennoch profitieren?

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: RHEINMETALL AG | DE0007030009 , MYRIAD URANIUM CORP | CA62857Y1097 , SIEMENS ENERGY AG NA O.N. | DE000ENER6Y0

Inhaltsverzeichnis:


    Siemens Energy – Jetzt ist die Zeit für GreenTech

    Vor gut 30 Jahren wurde die heutige Siemens-Gamesa zum Pionier der Offshore-Windenergie, als im Jahr 1991 das weltweit erste Offshore-Windkraftprojekt in Vindeby installiert wurde. Wegen der schnellen Klimaveränderungen sehen Forscher eine wachsende Notwendigkeit an Windanlagen, vor allem auf See. Siemens-Gamesa ist Weltmarktführer im Bereich der Offshore-Windenergie und gehört nach der kompletten Übernehme seit Ende 2022 nun zur Siemens Energy AG aus München.
    Die weltweite Nachfrage nach Strom wird voraussichtlich weiter dramatisch steigen, dabei soll der Bedarf möglichst „grün“ abgedeckt werden. Das exponentielle Wachstum der Offshore-Windenergie lässt sich auf mehrere günstige Faktoren zurückführen, darunter reichlich Platz auf See und größere, beständigere Windressourcen sowie technologische Vorteile in der ständigen Verfügbarkeit und den Kapazitätsfaktoren.

    Die Investitionen in Offshore-Windenergie werden sich in den kommenden Jahren voraussichtlich noch weiter beschleunigen und ausgehend von 260 weltweit bestehenden Anlagen wird bis 2030 mit einer Installation von mehr als 225 GW gerechnet. China hat mit 24 GW installierter Leistung in 2021 die Führung übernommen, gefolgt von Großbritannien mit mehr als 10 GW und Deutschland an dritter Stelle mit etwa 8 GW installierter Leistung. Die Aktien von Siemens Energy konnten die politischen Weichenstellungen schnell in Gewinn ummünzen und erreichten mit Plus 100% in 6 Monaten ein neues 52-Wochen-Hoch von 21,74 EUR. Das geschätzte KGV für 2024e kletterte damit über 20. Achtung: Die Aktie ist nicht jetzt nicht mehr billig und die nächsten Quartalszahlen gibt es am 15. Mai.

    Myriad Uranium – Dynamische Entwicklung in Afrika

    Mit der weltweiten Energiekrise rückt trotz Fukushima nun doch wieder die Kernkraft in den Vordergrund. In China sind beispielsweise 47 neue Reaktoren auf dem Reißbrett, Russland und Indien planen auch einen kräftigen Ausbau. Im Vergleich zur schmutzigen Kohlekraft ist die Nuklear-Energie wohl vertretbar, wenn man die CO2-Brille aufsetzt. Dennoch besteht natürlich ein langfristiges Problem mit der Aufbereitung und Endlagerung.

    In der aktuellen Gemengelage ist der Uranmarkt in den vergangenen Monaten aber stark in Bewegung gekommen. Einige sehr interessante Projekte liegen auf dem Rohstoff-Kontinent Afrika. Zum Beispiel hat sich Global Atomic in der Nähe des französischen Staatskonzern Orano ein Riesenprojekt im Staat Niger gesichert. Das Land ist mit 7% Marktanteil der sechstgrößte Uranproduzent weltweit. Der kanadische Explorer Myriad Uranium hat sich wie sein Vorgänger Goviex gleich um die Ecke angesiedelt. Vermutet wird dabei, dass die bereits in Förderung befindlichen Liegenschaften noch weitere Erzstränge in verschiedenen Richtungen aufweisen und man mit wenig Aufwand zu einer Ressourcendefinition kommen kann.

    Die Argumentation ist schlüssig, denn Myriad verfügt über ein sehr interessantes Landpaket mit mehr als 1.800 Quadratkilometern, die Lizenzen konnte man zeitgerecht noch vor Beginn des Russland-Feldzugs erwerben. Das schafft jetzt riesige Vorteile gegenüber der Konkurrenz. Orano, der staatliche Energie-Konzern investiert aktuell über 115 Mio. USD in formelle In-Situ-Rückgewinnungstests (ISR) auf seinem Imouraren-Projekt im fruchtbaren Tim-Mersoi-Becken. Imouraren ist mit 384 Millionen Pfund U3O8 die größte Uranlagerstätte Afrikas und die zweitgrößte der Welt. Im Erfolgsfall könnte die Anwendung der ISR auf diese Lagerstätten einen Wendepunkt darstellen, da die ISR die weltweit führende kostengünstige Produktionsmethode der Uranindustrie ist, aber bisher nicht in Niger eingesetzt wurde.

    Die Arlit-Verwerfung, die Imouraren beherbergt und von der man annimmt, dass sie die Mineralisierung im gesamten Tim-Mersoi-Becken kontrolliert, verläuft direkt durch die Agebout-Lizenz von Myriad. Dort, etwa 15 Kilometer nördlich von Imouraren, überschneidet sie sich mit einem Teil des wichtigen Madaouela-Verwerfungssystems, in dem sich eine Lagerstätte von Goviex mit 100 Mio. Pfund U3O8 befindet. Imouraren Nord wurde bis jetzt noch nie richtig erkundet. Nun wird Myriad, die eine 100-prozentige Optionsbeteiligung an Agebout hält, die Aufgabe übernehmen.

    "Vom ersten Tag an war diese Kreuzung wichtiger Verwerfungsstrukturen ein Zielgebiet mit hoher Priorität innerhalb unseres über 1.800 Quadratkilometer großen Landpakets", erklärte Thomas Lamb, CEO von Myriad. "Wir wissen, dass Areva plante, dieses Gebiet intensiv auf Rollfront-Sandsteinvorkommen wie Imouraren zu untersuchen, sich aber aus allen Explorationsaktivitäten in Niger zurückzog, bevor das Programm beginnen konnte“.

    Myriad ist durch die Aktivitäten des Majors vor Ort voll in den Blickpunkt geraten, der Aktienkurs sprang taggleich um 20% nach oben. Derzeit kann Myriad zu ca. 0,32 CAD an der Börse gekauft werden, mit einer Marktkapitalisierung von nur 8,5 Mio. CAD ist der Wert viel zu günstig.
    Im Rahmen der diesjährigen Bergbau-Konferenz PDAC in Toronto stellte CEO Thomas Lamb dem International Investment Forum (IIF) seine Strategie im Uranmarkt vor (www.ii-forum.com):

    Rheinmetall – Gute Auftragslage, aber langsam etwas hoch im Kurs

    Vor einer Woche reiste der CEO Papperger von Rheinmetall in die Ukraine und traf den Präsidenten Selenskyi. Den Aussagen des Staatschefs zufolge soll die Partnerschaft vertieft werden, um den Bedarf der ukrainischen Streitkräfte zu decken. Seit dem russischen Einmarsch vor über 13 Monaten hat die Ukraine vor allem Panzerfahrzeuge aus der Produktpalette von Rheinmetall erhalten. Papperger hatte zudem mehrfach von Plänen zur Errichtung einer Panzerfabrik in dem von westlicher Finanzhilfe abhängigen Land gesprochen.

    In dieser Woche erreicht uns die Meldung, dass man in Rumänien nun einen neuen Hub für die Wartung von westlichem Kriegsgerät einrichten möchte. Rumäniens Präsident Klaus Werner Iohannis hat die Ankündigung von Rheinmetall begrüßt, künftig Waffen wie Kampfpanzer oder Panzerhaubitzen aus dem Kriegsgebiet zu warten und reparieren. Dies wird vermutlich nicht ohne staatliche Subventionen von Statten gehen, denn immerhin hat die Bundesregierung der Ukraine weitere Militärhilfen über 15 Mrd. EUR zugesagt.

    Die Rheinmetall-Aktie ist aktuell einer der Zugpferde im DAX 40, in den sie erfolgreich zum März-Terminverfall aufgenommen wurde. Technisch zieht dies große Käufe von ETFs weltweit nach sich. Die Aktie konnte so auch schnell in die Zielzone der Analysten von 287 EUR auf der Plattform Refinitiv Eikon vorstoßen. Gestern kam es dann zu ersten Gewinnmitnahmen, die den Kurs um 5% einbrechen ließen. Mit einem 2023e KGV von über 20 ist der Maschinenbauer nun auch nicht mehr günstig. Eine größere technische Unterstützung können wir bei 240 EUR ausmachen. Auch wenn eine stärkere Abkühlung dringend geboten ist, sollte die Korrektur spätestens an dieser Linie stoppen.


    Ob Klimaschutz, Gasnotstand oder Rohstoff-Knappheit. Die Menschheit muss in der Energieversorgung umdenken und dabei möglichst technologieoffen bleiben. Die Verdammung der Atom-Energie ist ein speziell deutsches Thema, das den Bürger alla long sehr viel Geld kosten wird. Weil die Welt aber anders als Deutschland tickt, machen Investments in Uran und Atomkraft durchaus Sinn.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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