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09.03.2023 | 04:29

BioNTech, Pfizer, Bayer, BioNxt Solutions im Biotech-Übernahmekarussell

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Bildquelle: pixabay.com

2023 könnte zum Jahr der Übernahmen im Pharma- und Biotechbereich werden. Dies erwarten die Experten von PwC. So wurde auf der Branchenkonferenz JP Morgan in San Francisco nicht nur über Übernahmekandidaten diskutiert, sondern es wurden Milliarden-Transaktionen gemeldet. Ein Grund ist der Inflation Reduction Act in den USA. Dieser ermöglicht Verhandlungen über Arzneimittelpreise. Um Umsatzrückgängen vorzubeugen, muss Big-Pharma in neue Verkaufsschlager investieren. Und tut dies bereits. Jüngstes Übernahmegerücht kommt von BioNTech-Partner Pfizer. Bei BioNTech überwiegen derzeit die negativen Nachrichten. Ob Bayer mit dem Chef aktiv wird oder selbst übernommen wird, ist noch nicht ganz klar. Aber auch im Smallcap-Bereich bieten sich Anlegern Chancen. Beispiel BioNxt Solutions: Das kanadische Unternehmen mit operativem Schwerpunkt in Deutschland sich kürzlich neue Patente gesichert und die Aktie ist angesprungen.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026 , PFIZER INC. DL-_05 | US7170811035 , BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017 , Bionxt Solutions Inc. | CA0909741062

Inhaltsverzeichnis:


    BioNxt: Nach Kurssprung weiter attraktiv

    Über 20% hat die Aktie von BioNxt Solutions in der vergangenen Woche zugelegt. Und es gibt gute Gründe, dass sich die Rally fortsetzen wird. Das kanadische Unternehmen mit operativem Schwerpunkt in Deutschland ist ein diversifizierter biowissenschaftlicher Akzelerator, der sich auf Arzneimittelformulierungen und Arzneimittelverabreichungssysteme der nächsten Generation, diagnostische Screening-Tests sowie die Herstellung und Evaluierung neuer aktiver pharmazeutischer Wirkstoffe fokussiert hat. Trotz des Kurssprungs liegt die Marktkapitalisierung erst bei 43 Mio. EUR. Am Dienstag wurde eine spannende Übernahme gemeldet.

    So hat sich BioNxt Patente für eine neuartige Technologie zur Beschichtung und Verabreichung von Präzisionsarzneimitteln gesichert. "Nachdem BioNxt bereits über etablierte Plattformen für die transdermale und oral lösliche Verabreichung von Arzneimitteln verfügt, ist dieser Erwerb einer neuartigen Beschichtungstechnologie für orale Medikamente ein bedeutender Schritt zur Erweiterung und Festigung unseres Know-hows im Bereich der Arzneimittelverabreichung", sagte BioNxt-CEO Hugh Rogers. "Dieses Beschichtungssystem könnte die orale Einnahme von Wirkstoffen über Tabletten und Kapseln durch eine präzisere Wirkstofffreisetzung und eine besser kalkulierbare Dosierung erheblich verbessern.“

    Laut BioNxt gibt es zahlreiche Anwendungsbereich: Von Nahrungsergänzungsmitteln und rezeptfreien Medikamenten bis hin zu verschreibungspflichtigen Arzneimitteln und psychedelischen Substanzen. Das Unternehmen plant bereits eine Pilotvergleichsstudie in Nordamerika, um konkrete Anwendungsfelder zu identifizieren. Laut Fact.MR Research and Consulting hatte der globale Markt für orale Pharmaka in fester Darreichungsform im Jahr 2021 ein Volumen von 524,6 Mrd. USD und hatten einen Anteil von 23,8% am globalen Markt für pharmazeutische Arzneimittel. Bis 2032 soll das Segment auf 1,03 Bil. USD anwachsen.

    Pfizer: Über 20 Mrd. in der Kasse

    Mit wachsender Entwicklungspipeline könnte BioNxt künftig zum Übernahmekandidaten werden. In ihrem jüngsten M&A-Report erwarten die Experten von PwC, dass das Transaktionsvolumen im Pharma- und Biotechbereich im laufenden Jahr auf 225 bis 275 Mrd. USD steigen wird. Dabei sollte es sich insbesondere um mittelgroße Übernahmen handeln. Die derzeitigen Spekulationen um einen Kauf von Seagen wären ein Ausreißer nach oben. Wie das Wallstreet-Journal und weitere Medien berichten, plant Pharma-Riese Pfizer den Kauf. Erste Gespräche seien bereits geführt worden. Seagen wird derzeit mit rund 30 Mrd. USD bewertet. Selbst mit einem Kursaufschlag könnte sich Pfizer die Übernahme leisten. So hat das Unternehmen mehr als 20 Mrd. USD in der Kasse. Der Rest könnte mit Aktien oder Fremdkapital finanziert werden. Im vergangenen Jahr war angeblich bereits Merck & Co. an einer Übernahme interessiert. Interessant soll Seagen insbesondere wegen einiger vielversprechenden Krebstherapien sein.

    Die Übernahme wäre die zweite Transaktion im zweistelligen Milliardenbereich innerhalb weniger Monate. Biotech-Pionier Amgen hatte Mitte Dezember die Akquisition von Horizon Pharmaceuticals für 28 Mrd. USD eingetütet.

    Forscher bei der Untersuchung von Tumorgewebeschnitten. Quelle: Bayer AG

    Was machen Bayer und BioNTech?

    Der deutsche Biotech-Primus BioNTech wird wohl nicht auf der Übernahmekarussell aufspringen. Obwohl die Mainzer über prall gefüllte Kassen verfügen. Doch das Management hat klar gemacht, dass man sich auf die Entwicklung der eigenen Pipeline fokussiert. Gekauft wurden bisher eher Fertigungskapazitäten rund um die Welt. Positive Nachrichten aus der Forschung würden dem Unternehmen und der Aktie guttun. Nachdem der Ausbruchsversuch aus dem seit über einem Jahr andauerndem Seitwärtstrend rund um den Jahreswechsel gescheitert ist, ist die Aktie bis auf 120 EUR gefallen. Auch beherrschen derzeit Klagen die Schlagzeilen. Am Frankfurter Landgericht soll am 28. April ein Zivilprozess gegen BioNTech wegen angeblicher Impfschäden beginnen. Die Klägerin fordert Schadenersatz, weil die Covid-19-Impfung angeblich einen Herzschaden verursacht habe. Zudem hat „die Welt“ berichtet, dass die Zulassung des Impfstoffs von BioNTech und Partner Pfizer auf Basis falscher Daten der Phase-3-Studie erfolgt sei.

    Ob die Veröffentlichung der Zahlen am 27. März 2023 die Wende für BioNTech bringen wird, darf bezweifelt werden. Beim Umsatz durch den Verkauf des Covid-19-Impfstoffs ist keine positive Überraschung zu erwarten. Nur positive Forschungsergebnisse können derzeit wohl für bessere Stimmung bei Aktionären der Mainzer sorgen. Auch Analysten sind derzeit zurückhaltend. Die letzte Einschätzung gab es Anfang Februar. Damals hatte die UBS die Einstufung "Neutral" mit einem Kursziel von 168 USD bestätigt.

    Was wird der neue Bayer-Vorstand tun? Ausspaltung? Übernahmen? Bei Bayer gibt es derzeit nichts konkretes, sondern nur Spekulationen. Spätestens mit der Vorlage neuer Zahlen am 28. April 2023 erwartet der Kapitalmarkt Details zur künftigen Strategie des Konzerns.


    Das Jahr 2023 scheint in der Pharma- und Biotech-Branche interessante zu werden. Zahlreiche Übernahmen dürften den Markt aufmischen. Neben großen Playern wie Pfizer und BioNTech sollten sich Anleger auch interessante Smallcaps wie BioNxt ansehen.


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    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

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