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04.04.2022 | 05:45

BASF, Defense Metals, Rheinmetall – Aktien die auf Seltene Erden angewiesen sind

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Bildquelle: pixabay.com

Nachdem uns die Ukraine Krise aufgezeigt hat, wie abhängig wir von russischen Energieimporten sind, will die Bundesregierung bei den erneuerbaren Energien noch mehr aufs Gaspedal drücken. Das Problem dabei ist, dass die neuen Technologien, wie Elektrofahrzeuge oder Windturbinen, fast immer Seltene Erden benötigen. Doch nicht nur dort werden seltene Erden gebraucht, vor allem die Rüstungsindustrie benötigt diese Rohstoffe, um den Stahl zu optimieren oder als Magneten in verschiedensten Waffentechnologien. Aber auch im Haushalt sind Seltene Erden vorhanden, in Smartphones, Notebooks und vielen anderen technischen Geräten. Wir sehen uns heute drei Unternehmen rund um die Seltenen Erden an.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: BASF SE NA O.N. | DE000BASF111 , DEFENSE METALS CORP. | CA2446331035 , RHEINMETALL AG | DE0007030009

Inhaltsverzeichnis:


    BASF – was tun mit Dea Wintershall?

    Schon 2011 schloss BASF einen langfristigen Liefervertrag über Seltene Erden mit der australischen Lynas um sich langfristig Zugriff auf den damals hauptsächlich in China abgebauten Rohstoff zu sichern. Doch auch in der jüngeren Vergangenheit haben sich die Ludwigshafener gemeinsam mit anderen Firmen der Bekämpfung des Abfalls verschrieben. Gelingt es nicht, die verbauten Rohstoffe der Elektronikindustrie zu recyceln, droht auf lange Sicht ein Versorgungsengpass – auch bei Seltenen Erden. Doch momentan liegt das Augenmerk auf dem Ukraine Konflikt. Der Konzernchef Brudermüller hat zuletzt vor einem Ausfall von Öl- und Gaslieferungen aus Russland gewarnt.

    Ohne die Energie würde ein erheblicher Schaden für die deutsche Wirtschaft entstehen. Das steht außer Frage, doch gibt es noch einen anderen Grund für die Warnung? Der Konzern besitzt noch die Tochter Dea Wintershall, die eigentlich an die Börse gebracht werden sollte. Jetzt ist alles anders. Es wird teilweise von einer toxischen Tochter berichtet, da Dea Wintershall in Sibirien eng mit Gazprom zusammenarbeitet. Etwa die Hälfte der Öl- und Gasproduktion erfolgt in Russland. Die Geschäfte liefen für die Tochter im vergangenen Jahr hervorragend, aber es stellt sich die Frage, wie es weitergeht. Als erstes wurden die Investitionen in Nord Stream 2 abgeschrieben.

    Ansonsten läuft es für den Mutterkonzern operativ gut, obwohl sich die hohen Energiekosten bemerkbar machen. Daher wird für das laufende Jahr auch nur mit Ergebnissen auf dem Niveau des Vorjahres gerechnet. Für Dividendenjäger ist die Aktie momentan ein heißer Tipp, denn es gibt über 6% Dividende. Die Aktie notiert aktuell bei 52,13 EUR. Sollte man trotz der Warnungen und einem Gas Notfallplan zugreifen? Langfristig wird man mit einem Investment sicherlich nichts falsch machen, aber man muss mit Rückschlägen rechnen.

    Defense Metals – laufend gute Bohrergebnisse

    Seltene Erden kommen weltweit häufig vor, doch oft nur in geringen Mengen, so dass ein wirtschaftlicher Abbau oft keinen Sinn macht. Obwohl China beim Abbau der Seltenen Erden von 90% auf etwa 60% abgerutscht ist, hat man bei der Aufbereitung der Seltenen Erden mit 90% noch immer eine Monopolstellung. Will man diese Abhängigkeit verringern, benötigt man wirtschaftliche Alternativen. Eine dieser Alternativen ist das kanadische Unternehmen Defense Metals, das das Rare Earth Projekt in Wicheeda entwickelt. Das Unternehmen konnte im vergangenen November eine PEA Studie vorlegen, die das Potential des 2.008 Hektar großen Projekts aufzeigt. Die Mine hat laut Analyse eine Lebensdauer von 19 Jahren und soll pro Jahr etwa 25.000 t Seltene Erden-Oxid fördern.

    Die Ergebnisse des Bohrprogramms wurden im März nach und nach veröffentlicht. Insgesamt gab es 5 Updates und jedes Mal brachten die Diamantbohrungen hochgradige Ergebnisse. Den Anfang machte die Meldung vom 2. März mit einen Seltenen Erden-Oxid Gehalt von 3,17% über 196m. Einen Tag später folgten 6,01% über 23,4m und 3,19% über 138m. Bis zum 15. März folgten noch Spitzenwerte von bis zu 4,21% über 45m, 6,14% über 20m sowie 4,77% über 60m. Den Höchstwert von 10% lieferte das Bohrloch WI21-49. Weitere Ergebnisse stehen noch aus, doch schon jetzt konnten neue hochgradige Zonen identifiziert werden, die das Potential haben die Ressourcenschätzung zu erweitern und somit auch die Lebensdauer der Mine zu erhöhen. Einen genauen Überblick zum Unternehmen kann man sich auf researchanalyst.com verschaffen.

    Noch im ersten Halbjahr soll der Spatenstich für eine Hydromet-Pilotanlage erfolgen. Damit sollen Kunden und erste Abnahmeverträge unter Dach und Fach gebracht werden. Damit wäre ein weiterer Meilenstein geschafft. Abnehmer für die Seltenen Erden sollte es genug in Nordamerika geben. Wer sich ein genaueres Bild über den Rohstoffsektor machen möchte, kann am Mittwoch, den 6. April 2022, um 19 Uhr, kostenlos dem IIF Industry-Talk beiwohnen, bei dem auch die Präsidentin und Direktorin von Defense Metals, Dr. Luisa Moreno, vertreten sein wird. Die Aktie, die aktuell bei 0,29 Kanadische Dollar (CAD) notiert, hat seit Jahresanfang einen Aufwärtstrend ausbilden können. Im Vergleich mit der Peer Group hat das Papier noch deutliches Nachholpotential.

    Rheinmetall – erste Aufträge der Bundeswehr

    Wie elementar Seltene Erden für die Rüstungsindustrie sind, konnte man schon 2019 erkennen, als das US Militär den Bau von Selten Erden Produktionsstätten finanzierte. Schon damals gab es den Handelsstreit zwischen den USA und China, denn Amerika wollte mehr Unabhängigkeit bei dem strategisch wichtigen Rohstoff. Durch den Ukraine Konflikt scheint es so, als würde der Kalte Krieg zurückkommen und viele Staaten rüsten wieder auf. Deutschland stellt der Bundeswehr 100 Mrd. EUR Sondervermögen zur Verfügung und wird in Zukunft die Rüstungsausgaben auf über 2% vom Bruttoinlandsprodukt erhöhen. Einer der Hauptprofiteure wird Rheinmetall sein.

    Schon vor dem Ukraine Konflikt liefen die Geschäfte der Düsseldorfer glänzend. Am 17. März konnte ein neues Rekordergebnis für das Jahr 2021 vermeldet werden. Der Umsatz belief sich auf rund 5,6 Mrd. EUR, ein Plus von 4,7% und das operative Ergebnis konnte sogar um 33% auf 594 Mio. EUR zulegen. Auch bei der Marge ging es 2,2% nach oben auf 10,5% und die Auftragsbücher waren mit 24,5 Mrd. EUR prall gefüllt. Der Konzern konnte zuletzt 2 neue Bundeswehraufträge bekanntgeben. Genaue Zahlen wurden nicht veröffentlicht, aber die beiden Aufträge spülen jeweils niedrige zweistellige Millionenbeträge in die Kasse. Am 30. März konnte das Unternehmen zudem einen Großauftrag über ein Munitionspaket im Wert von mehreren 100 Mio. EUR an Land ziehen.

    Operativ läuft es so gut, dass 3.000 neue Stellen geschaffen werden sollen, um die Aufträge abarbeiten zu können. An Seltenen Erden scheint es dem Konzern aktuell nicht zu mangeln, da CEO Papperger zuletzt in einem Interview betonte, dass man ohne Probleme Ausrüstung im Wert von 42 Mrd. EUR liefern könne. Eine detaillierte Analyse zum Unternehmen findet man ebenfalls auf researchanalyst.com. Die Aktie ist seit Ausbruch des Ukraine Konflikts im Höhenflug und notiert aktuell bei 192,85 EUR. Die neuen Aufträge geben Rückenwind.


    Seltene Erden befinden sich in vielen technologischen Produkten, auch wenn es den Konsumenten oft nicht bewusst ist. Die Abhängigkeit von China bei Seltenen Erden ist ähnlich frappierend, wie die Abhängigkeit Deutschlands von russischen Energieimporten. BASF hat sich schon vor Jahren um die Lieferung von Seltenen Erden gekümmert. Aktuell ist aber die Tochterfirma Dea Wintershall im Fokus. Defense Metals ist auf dem Weg zu einem der wenigen Seltene Erden Produzenten in Nordamerika zu werden. Wer in Seltene Erden investieren will ist mit dem Unternehmen gut beraten. Rheinmetall hat offensichtlich vorgesorgt und profitiert stark von der Ukraine Krise und der daraus resultierenden Aufrüstung.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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