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21.12.2022 | 05:05

BASF, BioNTech, Cardiol Therapeutics: Aktien für 2023?

  • Elektromobilität
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  • Krebs
  • Impfstoff
  • Herzmuskelentzündung
Bildquelle: BASF SE

Sind in 2023 über 400%-Kurspotenzial drin? Zum Ende eines schwierigen Börsenjahres 2022 richtet sich der Blick auf das neue Jahr. Der Kauf welcher Aktie könnte sich lohnen und von welcher lässt man besser die Finger? Bei BASF lockt unter anderem die hohe Dividendenrendite. Die jüngste Unternehmensmeldung zeigt, dass der Chemie-Konzern auch im Megamarkt Elektromobilität mitmischt. Aber die Abhängigkeit von Gaslieferungen sorgen für Unsicherheit und ein Analyst seine Verkaufsempfehlung für die BASF-Aktie erneuert. Dagegen sieht es bei BioNTech derzeit gut aus, auch wenn sich das chartteschnische Bild on den vergangenen Tagen eingetrübt hat. Die Entwicklungspipeline ist voll, die Kapazitäten – insbesondere in Asien – werden ausgebaut und Analysten sind auch wieder mutiger. Etwas Mut und vor allem Geduld brauchen Anleger auch bei Cardiol Therapeutics. Dann könnten sie bald belohnt werden: Der Cashbestand der Biotech-Perle entspricht annähend der Marktkapitalisierung, das Hauptprodukt befindet sich bereits in der Phase-2-Pilotstudie und Analysten sehen massives Kurspotenzial

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: BASF SE NA O.N. | DE000BASF111 , BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026 , CARDIOL THERAPEUTICS | CA14161Y2006

Inhaltsverzeichnis:


    Cardiol Therapeutics: Analysten zum Start der Phase-2 optimistisch

    Die Analysten von Leede Jones Gable Inc. haben ihre Kaufempfehlung für die Aktie von Cardiol Therapeutics erneuert. Das kanadische Biotech-Unternehmen habe nach starken präklinischen Daten für ihr Hauptprodukt CardiolRx jetzt mit der Phase-2-Pilotstudie begonnen. Neue Daten erwarten die Analysten im Laufe des kommenden Jahres. Damit sei Cardiol Therapeutics auf Kurs, so die Analysten. Ihr Kursziel für die auch an der Nasdaq und in Deutschland (z.B. Tradegate) gehandelten Aktie liegt bei 4,50 CAD. Derzeit notiert die Aktie bei 0,80 CAD und damit auf Höhe des Cashbestands.

    Cardiol Therapeutics ist auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen spezialisiert. Das Hauptprodukt CardiolRx soll gegen Herzbeutelentzündung (Perikarditis) wirken. Die präklinischen Daten zeigten bereits eine überzeugende entzündungshemmende Wirkung. Die Phase-2-Studie mit 25 Patienten wird an zwei renommierten kardiologischen Zentren in den USA durchgeführt. "Der Beginn dieser bedeutsamen Studie an der Cleveland Clinic und der Mayo Clinic ist ein wichtiger Meilenstein unseres Bestrebens, die Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit rezidivierender Perikarditis zu verbessern", sagte Cardiol-CEO David Elsley. "Die rezidivierende Perikarditis ist eine entzündliche Herzerkrankung mit Symptomen wie stechenden Brustschmerzen, Kurzatmigkeit und Müdigkeit, die die körperliche Aktivität und die Lebensqualität der Betroffenen einschränken. Die Daten von Patienten, die an der Studie in unseren kooperierenden Forschungszentren teilnehmen, werden weitere Informationen zur Unterstützung der Anwendung von CardiolRx als neuartige Therapie für diese entkräftende und häufig unterbehandelte Erkrankung liefern. Wir freuen uns über den Start der Studie und teilen den Enthusiasmus, mit dem die Studienleiter das klinische Potenzial von CardiolRx bei Perikarditis untersuchen."

    BioNTech: Charttechnischer Rückschlag, aber operativ weiter Vollgas

    BioNTech kann sehr selbstbewusst in das Jahr 2023 gehen. Dank der Milliarden-Einnahmen durch den COVID-19-Impfstoff ist verfügt BioNTech über eine umfangreiche Produktpipeline und kann diese auch mit Vollgas vorantreiben. Gleichzeitig bereiten sich die mRNA-Spezialisten aus Mainz auf die Massenproduktion ihrer Impfstoffe vor. In Melbourne wird ein Forschungsinstitut errichtet und in Singapur hat BioNTech die eine Produktionsanlage von Novartis übernommen. Auch in Taiwan expandiert das Unternehmen. Dort sollen die Studien zu BNT113 bei Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren durchgeführt werden. Dabei arbeitet BioNTech mit der YongLin Healthcare Foundation und dem Unternehmen Retain Biotech zusammen. „Taiwan ist aufgrund seines hochmodernen Gesundheitssystems, seiner medizinischen Forschungskapazität und seines kooperativen Ansatzes zur Zusammenarbeit mit führenden Unternehmen und Institutionen auf der ganzen Welt einer der renommiertesten biomedizinischen Knotenpunkte im asiatisch-pazifischen Raum. Unsere Asien-Pazifik-Strategie basiert auf starken Partnerschaften und einer gemeinsamen Vision“, sagte Sean Marett, Chief Business and Chief Commercial Officer von BioNTech. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Retain bei unseren Bemühungen, die klinische Entwicklung neuartiger Immuntherapien in der Onkologie zu erleichtern. Unser Ziel ist es, die Entwicklung innovativer Therapien zu beschleunigen, um die in der Region weit verbreiteten Krebsarten zu bekämpfen.“

    Charttechnisch hat sich das Bild in den vergangenen Tagen wieder etwas verdunkelt. Der Ausbruch aus dem Seitwärtstrend des Jahres 2022 ist nicht gelungen. In einem schwachen Gesamtmarkt ging es für das Wertpapier der Mainzer in wenigen Tagen um rund 10% nach unten. Doch geht es nach Analysten, sollte sich 2023 für Aktionäre lohnen. Nachdem sich Analysten einige Wochen auffällig ruhig verhalten hatten, gab es gleich zwei positive Kommentare. So hat die Bank of America die Aktie von BioNTech von „Neutral“ auf „Buy“ hochgestuft. Das Kursziel der Analysten für das Wertpapier liegt bei 239 USD. Auch die Experten von Bryan Garnier & Co glauben, dass die Aktie von BioNTech Aufwärtspotenzial hat. Ihr Kursziel liegt bei 250 USD.

    Neben Kathodenmaterialien für Lithium-Ionen-Batterien arbeitet BASF an Komponenten für Batterien der nächsten Generation. Quelle: BASF SE

    BASF-Aktie auf 38 EUR oder 72 EUR?

    2022 war kein gutes Jahr für die BASF-Aktie. Zwischenzeitlich hatte sich der Kurs fast halbiert. Denn der DAX-Konzern ist wohl wie kein anderes Unternehmen in Deutschland abhängig von Gas. Damit wäre man von einem Gasstopp massiv betroffen. Doch die operative Entwicklung ist bisher stabil und so lockt inzwischen eine Dividendenrendite von rund 7%. Davon sollten sich Anleger jedoch nicht blenden lassen. So empfiehlt die
    UBS die Aktie von BASF mit "Sell". Das Kursziel liegt bei 38 EUR. Derzeit notiert das Wertpapier bei 45 EUR. Zwar wird BASF – wie die gesamte europäische Chemieindustrie – wohl verhältnismäßig gut durch die Wintermonate kommen. Gründe dafür seien die hohen Gasvorräte, staatlichen Subventionspakete und teilweise langfristige Energieverträge. Für 2023 sind die Analysten jedoch skeptisch was BASF betrifft. Sie setzen in den Sektor eher auf Unternehmen aus dem Industriegase-Segment. Optimistischer ist Bernstein Research. Die US-Analysten trauen der BASF-Aktie einen Kurs von 72 EUR zu und empfehlen sie mit „Outperform“. Insbesondere das Agrar-Geschäft von BASF sei chancenreich. Die Nachfrage seitens Agrarunternehmen im Mais- und Soja-Bereich sehen fundamental gut aus.

    Doch auch in Zukunftsmärkten ist BASF aktiv. Beispiel Elektromobilität: BASF forscht + an innovativen Kathodenmaterialien, die die Elektromobilität weiter voranbringen. Innovationen der BASF für hochleistungsfähige Lithium-Ionen-Batterien sollen dabei helfen, bis zum Jahr 2025 die reale Reichweite eines Mittelklassewagens von 300 auf 600 km zu verdoppeln und die Ladezeit von Elektroautos deutlich zu reduzieren. Auf diesem Weg gibt es News: So hat die Mehrheitsbeteiligung der Ludwigshafener BASF TODA Battery Materials (BTBM) die erste Charge von Nickel-Kobalt-Mangan-(NCM)-Kathodenmaterialien an das Unternehmen Prime Planet Energy & Solutions (PPES) geliefert. Der Kunde ist ein Joint Venture von Toyota und Panasonic. „Dies ist ein großer gemeinsamer Erfolg der Teams von BASF und PPES in Japan und ein wichtiger Schritt für die weitere Zusammenarbeit zwischen beiden Unternehmen“, so Michael Baier, SVP Battery Materials bei BASF. „Es passt gut in die Strategie von BASF, Kathodenmaterialien gemeinsam mit führenden Batterieherstellern in ihren jeweiligen Heimatmärkten zu entwickeln und das Geschäft für mehr Wachstum weltweit auszubauen.“ Neben Kathodenmaterialien für Lithium-Ionen-Batterien arbeitet BASF an Komponenten für Batterien der nächsten Generation, beispielsweise an Festkörperbatterien.


    Auch das Börsenjahr 2023 verspricht Spannung. Die gilt auch für Einzelwerte wie BASF, BioNTech und Cardiol Therapeutics. Letztere werden derzeit zum Cashbestand gehandelt und machen gleichzeitig bei ihrem Hauptprodukt klare Fortschritte. Bei BioNTech ist im kommenden Jahr ein reger Newsflow aus der Krebsforschung zu erwarten. Kommt es im Krieg zwischen Russland und Ukraine überraschend zu einer Entspannung, ist BASF ein ziemliches Schnäppchen.


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    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

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