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06.08.2021 | 05:40

Allianz, wallstreet:online, Commerzbank – Dax auf dem Weg zum Allzeithoch?

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Bildquelle: pixabay.com

Kann überhaupt etwas den Dax erschüttern? Weder die expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank und die damit einhergehende Inflation können den Dax bremsen, noch Corona oder die Flutkatastrophe. Auch IFO-Geschäftsklima- oder Einkaufsmangerindex zeigen ein positives Bild. Schaut man nach Amerika, wo die meisten Unternehmen ihre Zahlen bereits bekannt gegeben haben, so wurde man nicht enttäuscht. Aktuell herrscht Börsenflaute aufgrund der Sommermonate. Der September ist statistisch gesehen oft der schwächste Monat im Jahr. Man sollte also auf der Hut sein. Sollte es den nächsten Lockdown geben, kann sich das Blatt wenden – zumindest kurzfristig.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: ALLIANZ SE NA O.N. | DE0008404005 , WALLSTREET:ONLINE INH ON | DE000A2GS609 , COMMERZBANK AG | DE000CBK1001

Inhaltsverzeichnis:


    Allianz – Schlechte Nachrichten bedeuten hohe Dividendenrendite

    Die Allianz kommt aktuell nicht zur Ruhe. Nach der Flutkatastrophe in Deutschland, die mit Sicherheit das Unternehmen erst einmal einiges Geld kosten wird, sah sich das Unternehmen am letzten Wochenende dazu genötigt, eine Adhoc-Mitteilung herauszugeben, in der vor dem Ermittlungsverfahren gegen die Allianz Global Investors U.S. LLC gewarnt wird. Neben der SEC ermittelt nun auch das US-Justizministerium. Diese Untersuchungen könnten laut Management erhebliche Auswirkungen auf zukünftige Finanzergebnisse des Konzerns haben. Es wurde daher eine Rückstellung gebildet.

    Dass dieser Fall existiert, ist schon lange bekannt. Bisher wurden die Ermittlungen aber offensichtlich nicht so ernst genommen. Die Schadensersatzforderungen von etwa 6 Mrd. USD richten sich gegen die Auflösung von zwei Fonds der Tochtergesellschaft. Es verwundert, dass der Vorstand das Risiko nicht so recht beziffern möchte bzw. kann. Die Dauer des Verfahrens ist naturgemäß nicht abschätzbar, sollte im Worst Case bei 6 Mrd. USD liegen, selbst wenn alle Klagen verloren würden.

    Etliche Analysten bleiben aktuell bei ihren Kaufempfehlungen, so JPMorgan oder die DZ Bank. Das ist bei dem aktuellen Marktanteil der Allianz kein Wunder. Weltweit liegt das Unternehmen in den TOP5 bei Schaden- und Unfallversicherung, Lebens- und Krankversicherung und es gehört ebenfalls zu den TOP 5% unter den Vermögensverwaltern. Aktuell beträgt die Dividendenrendite auf diesem Kursniveau über 7%. Eine erste Position kann man hier bereits aufbauen oder ansonsten die Geschäftszahlen vom 6. August abwarten und dann eine Entscheidung treffen.

    wallstreet:online – besitzt nun 95% von Smartbroker

    Am 15. Juli konnte die wallstreet:online AG (w:o AG) vermelden, dass das Inhaberkontrollverfahren erfolgreich abgeschlossen werden konnte und weitere 19,3% der wallstreet:online capital AG übernommen werden. Damit ist die Tochter nun zu 95% im Besitz der w:o AG. Ein wichtiger Schritt, der die Zahlen des Konzerns weiter aufwerten wird. Gleichzeitig wurde bekannt gegeben, dass das Unternehmen bereits im Juli eine Lizenz als Wertpapierinstitut beantragt hat.

    Mit einer solchen Lizenz könnte sich die w:o AG von der DAB Bank, die zur BNP Paribas gehört, unabhängiger machen. Schon jetzt hat die Unternehmensgruppe den Vorteil, dass sie ein beträchtliches Kundenpotential besitzt, da sie über die größten unabhängigen Finanzportale in Deutschland, Österreich und der Schweiz verfügt. Diese Synergieeffekte zwischen den Finanzportalen und Smarktbroker gilt es sowohl aus Kunden- als auch aus Unternehmenssicht zu nutzen.

    Dieses Alleinstellungsmerkmal gegenüber der Konkurrenz lässt eine höhere Bewertung vermuten, als die der Mitbewerber. Doch das ist erstaunlicherweise aktuell nicht der Fall. Trade Republic hat derzeit noch die Nase vorn was die Nutzerzahlen (1.000.000) und die Bewertung von 5 Mrd. EUR angeht. Es ist aber davon auszugehen, dass die w:o AG diesen Vorsprung schmelzen lassen wird. Die durchschnittlichen Depotguthaben liegen höher. Außerdem soll die Nutzerzahl bis Ende 2021 auf 200.000 steigen, und das bei einem aktuellen Marktwert von rund 337 Mio. EUR.

    Diese Zahlen zeigen das Nachholpotential der Aktie. Bedenkt man die Insiderkäufe der Organe im Juni zu einem Kurs von 26 EUR, so ist der aktuelle Kurs bei rund 23 EUR eine gute Einstiegschance.

    Commerzbank – Konzernumbau kostet Geld

    Am 4. August gab die Commerzbank Halbjahreszahlen bekannt. Die Erträge wuchsen von 4,12 Mrd. EUR auf 4,35 Mrd. EUR im Vorjahresvergleich. Das operative Ergebnis legte von -74 Mio. EUR auf +570 Mio. EUR zu. Dem standen hohe Einmalbelastungen gegenüber, zum einen die Rückzahlungen der Kontogebühren, zum anderen die Kosten für den Konzernumbau, die sich laut Unternehmen auf 976 Mio. EUR beliefen.

    Die guten Nachrichten sind, dass der Personalabbau und die Digitalisierung weiter voranschreiten. Beispielsweise kann man immer mehr Geschäfte mit der App der Bank erledigen. Der Weg hin zu einer digitalen Beraterbank geht einher mit Anpassungen am Filialnetz, das weiterhin ausgedünnt werden soll. Die wichtige Kernkapitalquote lag mit 13,4% deutlich über der Mindestanforderung von 9,4% und bietet damit erst einmal genug Puffer.

    Die Aktie konnte die 200-Tage Line nicht verteidigen und sollte nun als nächstes das Tief von Ende April bei 4,70 EUR testen. Als Investor sollte man das attraktive Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von 0,3 beachten. Als interessierter Anleger sollte man aber auf ein Ende der Konsolidierung warten. Aktuell ist die noch nicht in Sicht.


    Allen drei Unternehmen ist gemein, dass sie in der Finanzbranche zu Hause sind. Während die Allianz mit vielen schlechten Nachrichten kämpfen muss, ist die Aktie aufgrund der Marktstellung des Unternehmens interessant, auch vor dem Hintergrund der hohen Dividendenrendite. Mit wallstreet:online kauft sich der Anleger in ein Wachstumsunternehmen ein, dass zum jetzigen Zeitpunkt im Vergleich mit der Konkurrenz deutlich unterbewertet ist. Die Commerzbank hat zwar ein günstiges KBV, befindet sich aber mitten in der Sanierung und Transformation zu einer digitalen Bank. Ob diese Transformation gelingt, bleibt erstmal abzuwarten.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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